Bild vom Zeltlager in's Tal

Geschichte

Die Idee:

Will man über den Ursprung der Freizeitmaßnahme Landenhausen berichten, so muss man in die 1950er Jahre zurückgehen. Richtig, die erste Fahrt der Plöner nach Landenhausen fand erst im Jahr 1960 statt; die Idee jedoch entstand bereits früher.

Herbert Kreher, der von den 1950ern bis ins Jahr 1982 Kreisjugendpfleger des Kreises Plön war, rief die Fahrten nach Landenhausen ins Leben. Wie er später einmal erzählte, hatte die Idee dazu gewissermassen einen „Geburtshelfer“: die Freie Deutsche Jugend (FDJ) . Zur damaligen Zeit war man nämlich in der noch jungen DDR bereits sehr aktiv, was Ferienfreizeiten und Zeltlager für die Jugend betraf. Im Westen gab es ein solches Angebot nur sehr begrenzt. Das führte dazu, dass viele Kinder und Jugendliche aus der Bundesrepublik, der „Eiserne Vorhang“ war noch durchlässig, in den Ferien mit der FDJ ins Zeltlager fuhren.

Auch damals wurde sich schon verkleidet - die Betreuer im Kreativ-Outift.
Auch damals wurde sich schon verkleidet – die Betreuer im Kreativ-Outift.

Dies wiederum war natürlich der Politik der Bundesrepublik ein Dorn im Auge und man begann finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um eigene, vergleichbare Angebote zu schaffen.

Und damit rannte man bei Herbert Kreher offene Türen ein. War ihm doch gerade die Förderung der Kinder und Jugendlichen, die nicht in Vereinen und Verbänden organisiert waren, ein besonderes Anliegen, so machte er sich gleich Gedanken, wie eine geeignete Ferienfreizeit aussehen könnte; und er begab sich auf die Suche nach einer Unterkunft, die seinen Vorstellungen entsprach.

Der Anfang:

Von Anfang an war für Herbert Kreher klar, dass es sich bei der geeignetsten Unterbringungsform für eine Ferienfreizeit nur um ein Zeltlager handeln konnte. Und wie wir heute wissen hat er mit Landenhausen auch gleich das beste Zeltlager gefunden. Ein Jugendfreund, der Mitglied einer Gruppe der Wandervögel in Heikendorf war, gab ihm den Tipp. Der war nämlich bereits 1958 und 1959 in das gerade eröffnete „Kreisjugendheim und Zeltlager“ in Landenhausen gefahren und berichtete begeistert davon.

Das Essenshaus im Jahre 1962
Das Essenshaus im Jahre 1962, drei Jahre nach der Eröffnung des Zeltlagers

Herbert fuhr selbst nach Hessen, sah das Zeltlager und war sofort überzeugt: Schon im nächsten Jahr, nämlich 1960 führte er die erste Fahrt nach Landenhausen durch.

Mit dem Zug ging es nach Bad Salzschlirf. Von dort, zu Fuß, ins ungefähr 4,5 km entfernte Zeltlager. Glücklicherweise musste das Gepäck nicht selbst getragen werden. Das transportierte, auch in den nächsten Jahren, in denen man mit dem Zug anreiste, nämlich netterweise die Freiwillige Feuerwehr Landenhausen!

Die ersten Jahre:

Das „Kreisjugendheim und Zeltlager Landenhausen“ war im Jahr 1958 eröffnet worden. In der Anfangszeit gab es  das heutige Wirtschaftsgebäude mit Speisesaal noch nicht und es gab auch kein Küchenpersonal vor Ort.

Es war üblich, dass die Teilnehmer ihr Essen selbst kochten. So auch die Plöner, als sie 1960 zum ersten Mal nach Landenhausen kamen. In der heute so genannten „geschlossenen Veranda“ befand sich damals die „Küche“. Dort wurde in großen Kesseln für alle gekocht.

Verantwortlich dafür war bei den Plönern von Beginn an Lilo Kreher, die Ehefrau von Herbert Kreher. Sie sorgte aber nicht nur für das leibliche Wohl aller Teilnehmer, sondern kümmerte sich auch, wie sie es selbst einmal formulierte: „ um die Belange der Mädchen.“ Wenn man so will war sie damit wohl die erste „Frauenbeauftragte“ Deutschlands.

Insgesamt war der damalige Komfort des Zeltlagers  im Vergleich zu dem, was heute dort angeboten wird recht einfach. Warmes Wasser oder gar Duschen gab es anfangs nicht. Man wusch sich halt mit kaltem Wasser. Ins Freibad im Dorf konnte man auch noch nicht gehen, denn das war noch gar nicht gebaut. Wollte man schwimmen, so wanderte man eben die 9 km nach Lauterbach. Es wurde ohnehin viel mehr gewandert als heutzutage, die Umgebung lädt ja auch förmlich dazu ein.

Landenhausen 1962: Der Fanfarenzug spielt im Zeltlager groß auf und erfreut das ganze Dorf mit seinen Proben.

Ab 1964 schloss sich der Jugendfanfarenzug Plön unter der Leitung von Benno Bülck der Maßnahme an. Und im Jahr darauf fuhr man bereits mit 220 Kindern, ab dann bequemerweise in 5 Bussen nach Landenhausen. Das Wecken, auch damals schon um 7.00 Uhr, und den Zapfenstreich  um 21.45 Uhr übernahmen selbstverständlich die Fanfaren.

Gemeinsam leiteten Lilo und Herbert Kreher die Freizeiten in Landenhausen und entwickelten sie so weiter, dass im Laufe der Zeit immer mehr Kinder und Jugendliche daran teilnehmen wollten.